Digitalisierung eröffnet neue Chancen für die Gestaltung der Zukunft von Arbeit, die es zu erforschen gilt. Der Track versteht „Digitalisierung“ als die Verfügbarkeit und Nutzung von IuK-Technologien einschließlich Netzen und Geräten. Die Wirkung von Digitalisierung auf Arbeit ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Forschungsthema in der Wirtschaftsinformatik. Beispiele reichen von der E-Lance Economy (Malone/Laubacher 1998) und der Unterstützung verteilter (Team-)Arbeit (CSCW, FLOSS, Outsourcing) über Raum-, Zeit- und Kulturgrenzen bis zu deren Konsequenzen in Privatleben und Gesellschaft. Während diese Einflüsse bislang eher punktuell sichtbar wurden, können aktuelle Technologien wie Smartphones, Tablets und Wearables, die ursprünglich für den Konsumentenmarkt bestimmt waren, zunehmend auch für die betriebliche Wertschöpfung eingesetzt werden. Deren Ubiquität kann damit mehr als zuvor klassische starre Arbeitsmuster hin zu flexiblen und individuellen Arbeitsformen entwickeln helfen. Aktuelle Formen wie location independent work oder digital nomadism spiegeln diese Entwicklung wider.
Vor diesem Hintergrund möchte der Track Erscheinungsformen, Phänomene und positive wie negative Konsequenzen der digitalen Arbeit diskutieren und innovative Gestaltungskonzepte vorschlagen. Auf organisationaler Ebene müssen neue Arbeitsprinzipien, Management-Methoden und Konzepte entwickelt und evaluiert werden. Auf individueller Ebene ergibt sich zunehmend die Möglichkeit, Technologie besser an vielschichtigere Ansprüche des Menschen anzupassen. Gleichzeitig sind nicht-intendierte Folgen für Arbeit und Arbeiter zu antizipieren. So kann Home Office Flexibilität und die Integration verschiedener individueller Lebensziele ermöglichen, anderseits aber zu Isolation, Karrierenachteilen und auch Mehrarbeit führen.
Was sind neue Ideen und Konzepte, um nützliche Individualisierung und Adaption von IT zu ermöglichen? Da die digitale Arbeit verschiedenste Bereiche adressiert, sind interdisziplinäre Ansätze in diesem Kontext willkommen. Der Track begrüßt alle wissenschaftlichen Herangehensweisen und ist offen für Ansätze aus Nachbardisziplinen wie beispielsweise der Psychologie oder Betriebswirtschaftslehre.
Mögliche Themen
- neue Arbeitsmodelle und Aufgaben durch Digitalisierung
- sozialer Wandel in der digitalen Arbeit
- Chancen und Herausforderungen von Telearbeit/Home Office/Jobsharing
- Individualisierung von IT
- Work-Life-Balance und die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben
- “smarte” Technologien
- Virtual-/Augmented-Reality für den Bereich digitale Arbeit
- Design-Theorien zur Arbeitsplatzgestaltung
- kollaborative Arbeit
- Gamification im Bereich Arbeit
- Kultur digitaler Arbeit und Lifestyles
- Wie finden und koordinieren sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber?
Track Chairs
Prof. Dr. Tim Weitzel
Universität Bamberg
Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves
Universität Siegen
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Associate Editors
Angelika C. Bullinger-Hoffmann , TU Chemnitz
Ricardo Büttner, University of Hohenheim // FOM Univ. of Applied Sciences
Andreas Eckhardt, GGS Heilbronn
Sven Laumer, Universität Bamberg
Christian Maier, Universität Bamberg
Volkmar Pipek, Universität Siegen
Daniel Schlagwein , UNSW Australia
Kai Spohrer, Universität Mannheim
Stefan Strohmeier, Universität des Saarlandes
Heinz-Theo Wagner, GGS Heilbronn